Orpheus im Äther: Eine Schlepperoper
Monteverdi und Gluck treffen auf Elektrosounds, Arien auf Appelle, Antike auf Aktualität: Die Sprachspieler, Sinn-Sampler und Bilder-Bastler von andcompany&Co erzählen vom Fluss Evros, heute eine Aussengrenze der Festung Europa. Einst trieb in ihm laut singend Orpheus’ Kopf, nachdem ihn die Erinnyen zerrissen hatten. Seitdem hohe Grenzzäune Migranten hier die Flucht verunmöglichen, herrscht Ruhe in diesem ornithologischen Paradies, das ein wichtiger Rastplatz auf den Migrationsrouten der Zugvögel ist. Assoziierend und analysierend befragt das Berliner Performance-Kollektiv den antiken Mythos im Hinblick auf unhaltbare Zustände von heute.