andcompany&Co

andcompany&Co. nehmen Geschichte persönlich. History, Herstory, our story.

Gegen den Angriff der Gegenwart auf die übrige Zeit setzen sie sich als rastlose Raumfahrer durch den Kosmos der vergangenen und zukünftigen Ideologien, Theorien und Utopien zur Wehr. Hinter Walter Benjamins Engel kehren sie die Scherben auf und fügen die Splitter zu Prismen, in denen sich die großen Ks der Epochen brechen: Kommunismus, Kapitalismus, Kolonialismus. Immer mit der autobiografischen Rückschluss-Frage im Kopf: ist das Politische Primat?

Gründung & Co.

Das Kollektiv andcompany&Co. wurde 2003 in Frankfurt am Main ins Leben gerufen. Gründer waren der Theatermacher und -wissenschaftler, Autor und Performer Alexander Karschnia. Die Regisseurin, Autorin und Performerin Nicola Nord. Sowie der Theater -und Hörspielmachenr, Music Producer und Performer Sascha Sulimma. Dem Gründungsgeist gemäß entstehen ihre Arbeiten in Ko-Regie, Ko-Autorschaft und als Ko-Produktion mit allen beteiligten Gewerken. Wobei auch die nationalen und internationalen Künstler*innen verschiedener Disziplinen, mit denen andcompany&Co. regelmäßig Kollaborationen eingehen, zu gleichberechtigten Ko-Kombattanten des jeweiligen Projekts werden. Entsprechend weiten sich die Netzwerke des heute in Berlin ansässigen Kollektivs mit Basis am HAU beständig.
Der flämische Regisseur und Autor Joachim Robbrecht zählt dazu, die bildenden Künstler Noah Fischer oder Jan Brokof, die Musiker Reinier van Houdt und Simon Lenski uva.

Von Lennon zu Lenin, von Marx zu May

Zu erster durchbrechender Blüte gelangt das andcompany&Co.-Prinzip 2006 mit der Inszenierung „little red (play): ‚herstory’“ (eingeladen u. a. zu den Wiener Festwochen). Erzählt wird die Fabel der futuristischen Pionierin little red, die als Temponautin mit rotem Helm die rewind-Taste drückt und zu den Anfängen der sozialistischen Utopien zurückreist. Ende der Geschichte? Anfang der Erzählung! Die fürs „Freischwimmer“-Festival entwickelte Produktion ist der erste Teil einer „Trilogie des Wiedersehens mit dem 20. Jahrhundert“. Die führt über „TIME REPUBLIC“ (UA Steirischer Herbst 2007) zu „Mauseoleum Buffo“, 2009 zum Festival Impulse eingeladen. Es sind Wühlarbeiten auf den Abraumhalden der Ideologien und den Gebrauchtmärkten der Popkultur. Um von Lennon zu Lenin, von Karl Marx zu Karl May, von Diktatoren zu Disney zu gelangen, braucht es keine weiten Gedankensprünge. Die Links und Loops liegen offen. Die ewige Wiederkehr der Geschichte mit neuem Gesicht oder auch Kostüm ist Faktum, nicht Fatum.

Der Remix als Realitätsprinzip

Die Themen geben dabei die Technik vor: Remix, Sample, copy&paste, Collage. Poptheater? Eher Popmoderne wie vorgefunden. Der Remix ist einer Realität entlehnt, die beständig Coverversionen von Revolutionen und ihren Kollapsen auflegt. Das Sampling bringt die Grundmelodie zum Klingen, die in Akkordvariationen unter allem liegt. Der Resonanzraum ist ein Europa, in dem Ost und West sich nicht als Antagonisten begegnen, sondern in der ideologischen Prärie den Friedensjoint rauchen. Siehe: „West in Peace – Der letzte Sommer der Indianer“ (2009). andcompany&Co. schauen in den Rückspiegel und nach vorn und entdecken in allen Lagern und Zeiten Wahlverwandte. Wie Jakob Michael Reinhold Lenz, von Goethe geschasster Outsider des Weimarer Klatschbetriebs. Und Bernward Vesper, Nazi-Dichtersohn an der RAF-Peripherie sowie Autor der fiebrigen „Reise“ – zwei Stürmer & Dränger des künstlerischen Scheiterns, zwar nicht in Zeitgenossenschaft vereint, dafür aber im irrlichternden „Pandämonium Germanicum“(2011).

Den Kanon kapern – Müller raucht Brecht

Als Absolventen der Frankfurter Schule des Geistes behaupten andcompany&Co ihre ganz eigene Text-Tradition und kapern den Kanon mit postdramatischen Mitteln. Bert Old Brecht zählt ebenso zu den favorisierten Klassikern wie Heiner „Der Seher“ Müller. Für ihre Inszenierung des „Fatzer“-Fragments brechen andcompany&Co. 2010 nach São Paulo auf. Ihr „FatzerBraz“ getaufter Brecht – um einige Lehren erleichtert und verlinkt mit dem „Minihandbuch des Stadtguerilleros“ von Carlos Marighella – lebt in der lateinamerikanischen Gegenwart mit brasilianischen Performern neu auf. Dort, wo sich an Brechts Zigarre eine ganz eigene Theatertradition entzündet hat und dem Wort Revolution noch kein Phrasenbart anhaftet. V-Effekt oder Victory-Zeichen? Wozu dialektische Haarspalterei betreiben.

Apropos Heiner Müller. Der ist als geistiger Vater des revolutionären, konterrevolutionären und konterkonterrevolutionären Diskurses in etlichen Arbeiten von andcompany präsent. Wie in der Performance „SHOWTIME: trial & terror“ (2008), die seine „Hamletmaschine“ beim Wort nahm und aufs Glücksrad der Geschichte spannte. Zuletzt hat er das Kollektiv am HAU im Rahmen des Festivals „Heiner Müller!“ (2016) zu dem Lecture-Konzert „2045: Müller in Metropolis“ inspiriert. Eine Seance über die mögliche Menschmaschinenwerdung inklusive Unsterblichkeitsbonus, die Müllers Diktum von der „totalen Besetzung mit Gegenwart“ endgültig einlösen würde. Willkommen Kreisschluss.

andcompany unplugged

Lecture-Konzerte sind andcompany&Co.’s zweites Spielbein und favorisierte Strategie gegen die performative Monokultur. Außerdem willkommener Proberaum für diskursives Bonus-Material, das auf der Benutzeroberfläche der Realität aufploppt. Mit „Der Flucht der Minerva: Die Schlaflosigkeit der Vernunft gebiert Ungeheuer“ (2014 entstanden anlässlich der Volksbühnen-Konferenz „Einbruch der Dunkelheit – Praxis und Theorie der Selbstermächtigung in Zeiten digitaler Kontrolle“) folgen sie Hegel in den Überwachungswald. Ins Dämmernde, wo die Sicherheitsgesellschaft vor lauter Morgen-Grauen kein Auge zutut. Für andcompany&Co. der Einstieg ins Thema Digitalität und Digitaldiät. Das verfolgen sie 2015 mit der theatralen Datenbergbesteigung „Archipel Google: Big Dada Revue“ weiter. Sie reisen mitten in die Arme der big, big Bytes-Krake. Und befragen den berühmtesten Suchkonzern der Welt. Ist Google Gott? Sieht man besser durch die smarte Brille? Der subversive Betriebsausflug startet vom Theater Neumarkt in Zürich, aka „The real  Mountainview“.

Grenzbefreiter Widerhall

andcompany&Co. arbeiten seit ihrer Gründung grenzbefreit und besetzen den Theaterraum als  horizontoffene Internationalisten. Die freie Szene wird nicht als Festung begriffen, sondern als nach allen Seiten offenes Andockareal. Institutionen, Vorlagen und Formate werden oft für Allianzen auf Zeit gewählt. Für das Deutsche Theater Göttingen adaptieren andcompany&Co. die Filme „Wir Wunderkinder“ („Wunderkinder“,2011) sowie „Zur Sache, Schätzchen“ („Zur Sache!“, 2013). In Koproduktion mit dem Oldenburgischen Staatstheater entsteht das Stück „Der (kommende) Aufstand nach Friedrich Schiller“ (2013). Für diesen deutsch-niederländischen Schulterschluss reisen andcompany&Co. nach Amsterdam. Und proben zusammen mit dem flämischen Theatermacher Joachim Robbrecht und weiteren Protagonist*innen den Opstand. An den Kreuzungen historischer Wegmarken trifft die Politprophetie des „Unsichtbaren Komitees“ aus der jüngeren Vergangenheit auf Schillers „Geschichte des Abfalls der vereinigten Niederlande“ von 1788, Occupy-Chöre hallen im „Don Carlos“ wider, rechtspopulistische Kulturkahlschläge finden ihr Echo im Protestgesang der neuen Geuzen, sprich: Bettler.

Facing White für Fortgeschrittene

Mit „Black Bismarck“ (2013) – inklusive der Vorläufer-Lecture „Black Bismarck previsited“ (Festival Foreign Affairs 2012) – tritt das politische Theater von andcompany&Co. in eine neu fokussierte und forcierte Phase ein. Die Beschäftigung mit den von Kommunismus und Kapitalismus wird erweitert um den untherapierten Themenkomplex Kolonialismus. Mit „Black Bismarck“ ziehen andcompany&Co. die Linie von der Berliner Afrikakonferenz 1884/1885 mit ihrem Resultat von Vertreibung und Völkermord in eine Gegenwart, in der Berliner Straßen noch nach Kolonialberserkern wie Adolph Lügenfritz oder Carl „Hänge“-Peters benannt sind. Facing White für Fortgeschrittene: den Kolonialismus im Kopf besiegen, während vom Eisernen Kanzler bis zur einsamen Kanzlerin nach der Weißheit letztem Schluss gesucht wird. Und Europa sich gegen Fluten zu wappnen versucht, die es selbst beschworen hat.

Orpheus oder Wo der Kopf singt

Zu den Grenzen der Gegenwart, die immer auch von gestern sind, brechen andcompany&Co. in der logischen Folge mit „Orpheus in der Oberwelt: Eine Schlepperoper“ auf (2014). Eine Reise an den Fluss Evros, der heute die Flüchtenden fernhält und in dem zu thrakischen Zeiten laut singend der Kopf des Orpheus trieb, nachdem ihn die Erinnyen zerrissen hatten. Musikalisch bewehrt mit Monteverdi und Gluck wird auf dem europäischen Sagen- und Klagen-Exkurs nicht nur eine von Cerberus Frontex bewachte Festung besichtigt. Sondern auch die Figur des Schleppers als schillernder Gesell zwischen Halunke und Helfer beleuchtet. Ganz ohne Furcht im Gepäck. Obwohl Angst ja das Gebot der Stunde zu sein scheint. Was Nord, Karschnia, Sulimma & Co. im heimführenden Umkehrschluss als Leitfaden für die Inszenierung „Warpop Mixtake Fakebook Volxfuck Peace Off! Schland of Confusion“ (2015) mitnehmen. Eine German-Angst-Revue aus den Untergangsbildern der 80er und dem heutigen Zittern der patriotischen Europäer.

In den Kostümen vergangener Revolutionen

Dabei remixen andcompany&Co. nicht zuletzt sich selbst. Die Querverweissucht der Geschichte macht auch vor dem eigenen Werk nicht halt. Die im „Orpheus“ betriebene Sinn-und Grenzsuche hat beispielsweise ihren direkten Vorläufer in der Produktion „europe an alien“ von 2005 (Forum Freies Theater Düsseldorf). Somit ein frühes Stück der Stunde – oder nur seiner Zeit voraus?
andcompany&Co. führen dessen ungeachtet die Beschäftigung mit den Kurzschlüssen der Geschichte fort. Auf die „Schlepperoper“ folgt die „Soko Casablanca“ – schließlich auch eine Fluchtgeschichte, wenngleich mit umgekehrtem Exil-Verlauf. Auf „Warpop“ folgt „Angie O“, eine antikapitalistische Frau Helferinnensyndrom frei nach Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“. Und zum 100. Geburtstag zahlreicher Revolutionen weitere Revolutionenbesichtigungen zwischen Berlin und Brüssel. Das Rad dreht sich weiter. Und Revolutionäre werden auch weiterhin in den Kostümen vergangener Revolutionen auftreten.

andcompany

  • Alexander Karschnia

    Theatermacher und Autor, Kurator und Gelegenheitsdramaturg. Mitbegründer von andcompany&Co., wo er als Ko-Regisseur und Performer mitwirkt. Er schreibt über und für Theater, u.a. über Brecht, Müller, Schlingensief, Pollesch. Zu seinen Jugendsünden zählen die Erfindung der Frankfurter NachtTanzDemos und die Übernahme von Schlingensiefs Partei CHANCE 2000. Seine Arbeiten zwischen Wissenschaft, Kunst und Aktivismus beinhalten Lecture Performances und die Organisation von Konferenzen wie EUROPA DEN RÄTEN! an der Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, wo er in der ersten Spielzeit der Intendanz von René Pollesch als Dramaturg tätig war und eine Diskursreihe im Roten Salon kuratierte. Darüber hinaus ist er im Kuratorium der Stiftung KOMMUNIKATIONSAUFBAU tätig und hat den „Albert O. Hirschman Preis für Einmischung, Widerspruch und Erneuerung demokratischer Kultur“ mit ins Leben gerufen. Er ist Herausgeber der Neuausgabe von dessen Schlüsselwerk „Exit, Voice, & Loyalty“. Zurzeit organisiert er die Reihe „Denken für die Zukunft: Der Albert O. Hirschman Effekt“ im Theater im Aufbau Haus.

     

  • Nicola Nord Theatermacherin, Performerin und Sängerin. Nach dem Studium der Theater-, Film- und Medienwissenschaft in Frankfurt am Main, Künstlerinnen-Stipendium bei DasArts, Amsterdam, wo sie mit dem Stück little red (play): herstory abschloss. Mitbegründerin von andcompany&Co., dort arbeitet sie hauptsächlich als Regisseurin, Co-Autorin und Performerin. Lebt in Berlin.

  • Sascha Sulimma Theatermacher, Music-producer, Performer und DJ. Mitbegründer von andcompany&Co., dort arbeitet er hauptsächlich als Musiker, Ko-Regisseur und Performer. Von 1998-2002 veranstaltete er Partyreihen in Clubs in Frankfurt am Main, remixt seit 2002 Brecht und Weill-Fragmente zu BRECHTBEATZ und gründete 2006 das andco.-Soundsystem. Neben den Projekten mit andcompany&Co. produziert er elektronische Musik und spielt DJ Sets. Lebt und arbeitet in Berlin.

&Co

  • Bini Adamzcak

    ist das unstete Bündnis zänkischer Gespenster (bspw. dekonstruktivistischer Feminismen und adornitischer Wertkritik), unerwünschter Erbschaften und nächtlicher Reproduktionsläufe. Im November 2004 wohnte Alex Karschnia Binis mitternächtlichen lecture performance Kommunismus für Kinder auf der internationalen Kulturkonferenz Indeterminate! Kommunismus bei und gewann sie als Kollaborateurin. Seitdem tourt die Autorin von kommunismus. kleine geschichte wie endlich alles anders wird (Münster, 2004) und gestern morgen. über die einsamkeit kommunistischer gespenster und die rekonstruktion der zukunft (Münster, 2007) in manischen Momenten mit andcompany&Co. im roten Time-Shuttle durch wenigstens Europa. Sie war Ko-Autorin und Mitperformerin in den Stücken little red (play): ‘herstory’ und Time Republic und im Frühjahr 2007 mit andcompany&Co. artists-in-residence auf dem KUNSTENFESTIVALDESARTS in Brüssel, wo sie Karl Marx’ 189. Geburtstag vor dem Euro-Parlament feierten und regelmäßig zur Geisterstunde die kollektiven Wünsche der Bürgerinnen Brüssels zu einstimmigen Abstimmungen brachten: EURORA – States of the Union. Dabei wurde die Abschaffung von Geld, Arbeit, blauen Polizeiuniformen, Zwangsheterosexualität und der Europäischen Union beschlossen.

  • Bora Balci

    1984 in der Türkei geboren. Klassische Gesangsausbildung als Bariton. Graduierte am Staatlichen Konservatorium der Ankara Hacettepe Universität in 2010 sowie dem Opera Studio Nederland, Amsterdam in 2012. Masterclasses u.a. mit Tom Krause (Mozarteum 2008) und Ewa Czermak (Koscezin 2009). Nationale und internationale Auszeichnungen, z. Bsp. Grand Prix des 5. Internationalen Halina-Halska Fijalkowska Wettbewerbs in Polen. Seit 2011 Zusammenarbeit mit dem Opera Studio Nederland, 2012 u.a. Performances bei den Rotterdam Operadagen. 2013 war Bora Balci als „Marcello“ in La Bohème mit der Nationalen Reisopera in den Niederlanden und in Großbritannien auf Tour, sowie als Mitglied der Home Opera in Deutschland zu sehen. Lebt zurzeit in Enschede, NL.

  • Christine Bentele

    Bühnen- & Kostümbildnerin, unsichtbarer Zwerg hinter der Bühne. Sie studierte Innenarchitektur an der Hochschule für Technik in Stuttgart und arbeitete von 2004 bis 2006 als freie Bühnenbildassistentin am Staatstheater Stuttgart an verschiedenen Produktionen. Seit 2007 mischt sie in der Ausstattungsabteilung des Kinder- und Jugendtheaters Junges-Ensemble-Stuttgart mit und arbeitet zeitweise an kleinen bis mittelgrossen Filmprojekten, u.a. Das Brautkleid von Johanna Icks, Jeannette von Ludwig Löckinger, Mein Leben im Off von Oliver Haffner. Nebenbei unterstützt sie den Safarifuchs auf seiner Suche nach multikulturellen Abenteuern…

  • Georg A. Bochow

    Der 1991 in Berlin geborene deutsch-russische Countertenor Georg Arssenij Bochow setzte seine Chorknabenkarriere beim Berliner Staats- und Domchor über den Stimmbruch hinweg fort und kam so in Stuttgart unter Begleitung von Dorothea Gloger und dem Altus Matthias Rexroth zum Stimmfach des Countertenors. Seit  Beginn seines Gesangsstudiums bei Prof. Renate Faltin an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin ergänzen diverse Meisterkurse seine Ausbildung. Er erarbeitete und konzertierte er u.a. mit der Lautten-Compagney, unter der Leitung von Wolfgang Katschner, und Johanette Zomer die Händel-Oper Rinaldo, als auch mit Paul Agnew Monteverdis L'incoronazione di Poppea. 2014 gab er außerdem mit der Lautten-Compagney sein Debüt bei den Händelfestspielen in Halle als Oronte in Händels Oper Riccardo Primo unter der Regie von Klara Carus. Georg wirkt auch an zeitgenössischen Opernprojekten mit, zuletzt in der Tischlerei der Deutschen Oper Berlin in der Uraufführung von Evan Gardners Die Unterhändlerin.

  • Jan Brokof

    Geboren 1977 in Schwedt/Oder. Von 1999 bis 2004 Studium der Malerei/Grafik an der Hochschule für Bildende Künste Dresden. Bekannt wurde er mit dem Nachbau seines Schwedter Jugendzimmers im Plattenbau in der Preisausstellung des Marion-Ermer-Preises 2005. Zahlreiche Einzel- und
    Gruppenausstellungen im In- und Ausland u.a. im Folkwang Museum Essen und im Leonhardi-Museum Dresden. Seit 2010 Zusammenarbeit mit andcompany&Co., zuerst im Rahmen der in São Paulo entstandenen Theaterproduktion FatzerBraz als Performer und Bühnenbildner, dann u.a. als
    Bühnenbildner für die Produktionen Wunderkinder und Zur Sache! am DT Göttingen sowie „Der
    (kommende) Aufstand nach Friedrich Schiller“ (2012) und „Black Bismarck“ (2013). Otto-Dix-Preisträger 2012. Jan Brokof lebt und arbeitet in Berlin und wird von der Galerie Baer vertreten.

    http://www.galerie-baer.de/kuenstler/jan-brokof/

  • Noah Fischer

    Bildender Künstler, Debut Solo-Exhibition Rhetoric Machine (Oliver Kamm Gallery, New York, November 2004), hat 3 &CoLABs mit andcompany&Co. realisiert (1 in Amsterdam, 2 in New York), gilt seitdem als ‘lord of electric light bulbs’. Seine Installation POP ARK wurde beim KUNSTENFESTIVALDESARTS 08, in der Rotterdamse Schouwburg, beim ’steirischen herbst‘ und auf der Art Miami gezeigt. Er lebt und arbeitet, wenn er nicht gerade mit andcompany&Co. durch Old Europe tourt, in New York: www.noahfischer.com

  • Hila Flashkes

    Hila studierte Grafikdesign am Vital Center for Design mit Spezialisierung in Typographie. Nach ihrem Abschluss arbeitete sie als Art Director und Designerin für verschiedene TV-Sender in Israel und NY. Sie studierte an der SVA (NY school for animation 3D studio max) und realisierte dort 2000 ihre ersten Animationsfilme. Flashkes’ Independent-Filme wurden auf der ganzen Welt gezeigt. 2004 begann sie ein Aufbaustudium in DasArts in Amsterdam, wo sich ihre Arbeit vom Animationsfilm hin zu mechanischen Installationen mit Holzpuppen entwickelte. Sie schloss mit der Arbeit the last supper ab, die 2008 beim Festival Huis en Festival a/d Werf in Utrecht gezeigte wurde. Mit andcompany&Co. arbeitet sie seit 2006 als Bühnenbildnerin für die Produktionen „Little Red (play): Herstory“, „Mausoleum Buffo“, „Time Republic“ und „Pandämonium Germanicum: Lenz im Loop“. www.flashkes.com

  • Susanne Fröhlich

    Geboren 1979 in Passau. Studierte Blockflöte am Conservatorium van Amsterdam bei Paul Leenhouts und erhielt 2004 nach ihrem künstlerisch-pädagogischen Diplom ihr Masterdiplom mit Auszeichnung. Es folgte ein Studium Konzertexamen mit dem Schwerpunkt auf Sololiteratur bei Prof. Gerd Lünenbürger an der Universität der Künste Berlin, das sie im Juni 2008 ebenfalls mit Auszeichnung abschloss. Susanne gibt regelmäßig Konzerte und Workshops inner- und außerhalb Europas. Sie tritt sowohl als Solistin als auch mit den Ensembles QNG – Quartet New Generation (Blockflötenquartett) und U3 (Blockflöte, Cello und Cembalo) auf und wirkte bei zahlreichen Uraufführungen in renommierten europäischen Konzerthäusern und Festivals mit – u.a. bei Projekten mit dem ICTUS Ensemble aus Brüssel und den Neuen Vokalsolisten Stuttgart. Susanne ist Preisträgerin zahlreicher internationaler Wettbewerbe und Stipendien u.a. in Darmstadt, Rotterdam, Krakow, New York und Berlin. Im Jahr 2006/2007 war sie Stipendiatin der Nachwuchsförderung Berliner Kunsthochschulen. Sie lebt und unterrichtet in Berlin und hat seit April 2010 einen Lehrauftrag an der Universität der Künste inne.

  • Sarah Günther

    lebt 1983, 1984, 1985, 1986, 1987, 1988, 1989, 1990, 1991, 1992, 1993, 1994, 1995, 1996, 1997, 1998, 1999, 2000, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009,
    in Dresden, Bautzen, Schulpforte, Rennes, Heidelberg, Giessen, Budapest, Prag, Berlin
    in den Performance-Kollektiven 'pneuma szöv.', 'one bis twenty-two shows group', 'fetter günter', 'andcompany&Co.'
    in den projekten 'pillow talk', 'oblomowka', 'lufthase', 'lufthase klub', 'mlokémléko', 'ich see nicht mehr lila', 'Playtime!', 'Showtime'

  • Vettka Kirillova

    (alias little blue und sowjettka) ist Performerin, Dramaturgin und Bloggerin. Sie hat ihren Abschluss über das postdramatische Werk von Vladimir Sorokin geschrieben. Dramaturgieassistenzen am Theater am Turm (das TAT) während der letzten Spielzeit, als andcompany&Co. for urbanites – nach den großen Städten aufführte und artists-in-residence wurden; am Forum Freies Musiktheater in Stuttgart und an der Oper Frankfurt. Ihr Spezialgebiet ist die Netzkultur und die russische Blogosphäre, aus der sie regelmäßig Material für andcompany&Co. besorgt, u.a. für die lecture performance cosmic communauts über die Sekte kosmischer Kommunisten und für die Stücke TIME REPUBLIC und MAUSOLEUM BUFFO. Sie organisierte die Recherche-Reise nach Russland und führte den BUFFO-Blog: http://andcompany.livejournal.com/
    Lebt und arbeitet in Berlin und im Netz: www.kirillova.net.

  • Gregor Knüppel

    Gregor Knüppel (geb. 1972 in Frankfurt/Main) studierte Visuelle Kommunikation bei Professor Heiner Blum an der Hochschule für Gestaltung Offenbach und erhielt 2005 am Laban Centre London seinen MA in Scenography. Der Schwerpunkt seiner künstlerischen Arbeiten liegt auf Lichtinstallationen (z.B. Luminale Frankfurt) und Lichtdesign für Tanz und Theater (u.a. seit 2008 für andcompany&Co.). Neben diesen Tätigkeiten arbeitet er als Komponist und Musiker. Seine musikalischen Aktivitäten beinhalten mehrere CD/LP Veröffentlichungen, Klanginstallationen und Livekonzerte (u.a. mit Jan Brokof als Das K.)

  • Kathrin Krottenthaler

    Kamerafrau, Cutterin und Videokünstlerin. Von 2002 bis 2010 fest im Team von Christoph Schlingensief, zudem Theaterarbeiten mit René Pollesch, Herbert Fritsch, Schorsch Kamerun, Chicks on Speed und Gob Squad und zahlreiche Filmprojekte, u.a. mit Helene Hegemann (‚Torpedo‘, 2009) und Carolina Hellsgård (,Hjältar‘ 2012). www.kathrinje.com

  • Simon Lenski

    Der Cellist Simon Lenski (geb. 1977 bei Antwerpen) gründete 1992 die Gruppe DAAU (Die Anarchistische Abendunterhaltung), mit denen er bereits sieben Alben produziert hat und weltweit tourt. Er schreibt Filmmusik und komponierte mehrere Musiken für Performances (z.B. Eisbär / Collateral Damage, Wunderbaum / Venlo). Auf der Bühne arbeitete er zuletzt mit Beide Messies und andcompany&Co. („Der (kommende) Aufstand“) zusammen. Simon Lenski lebt und arbeitet in Antwerpen und Berlin.

  • João Loureiro

    João Eduardo Loureiro studierte Visual Poetics an der School of Communications and Arts der Universität São Paulo (ECA/USP) und Bildende Kunst an der Fundação Armando Álvares Penteado (FAAP). Zahlreiche Einzelausstellungen, darunter „Fim da Primeira Parte“ (Galeria Vermelho, São Paulo 2011) und „Blue Jeans“ (Projeto Octógono de Arte, Pinacoteca do Estado, São Paulo 2009) sowie Gruppenausstellungen, etwa „In Situ – Arte en el Espacio Publico“ (Bariloche 2012) und „MAM na OCA: Arte Brasileira no Acervo“ do Museu de Arte Moderna de São Paulo (2006). Er erhielt in den letzten Jahren mehrere Stipendien und Preise, u.a. gewann er 2010 den Wettbewerb des Cultura Inglesa Festival mit der Installation „Tim Scott, William Tucker e Phillip King“, welche am Centro Britânico Brasileiro in São Paulo gezeigt wurde.

  • Ensemble MAE

    ist ein Ensemble für zeitgenössische Musik aus Amsterdam, das auf so unterschiedlichen Terrains gleichzeitig agiert wie Jazz und Neuer Musik. Ihr Interesse ist es, die Welt des Sounds zu erweitern durch die Kollaboration mit Performance-Künstlern und den Einsatz digitaler Medien. www.ensemble-mae.com

  • Iris Mpaglanea

    Iris wuchs auf Korfu auf. Sie studierte Schauspiel in Athen (am Theatro Technis Karolos Koun und Elliniko Theatro) und arbeitete gleichzeitig als Tänzerin und Sängerin. Sie wirkte in Produktionen am  Theater Embros (von Angelos Frantzis  in 2013 und von Olympia Mitilinaios in 2014) sowie in mehreren Kinofilmen mit. Seit 2010 lebt sie in Berlin, wo sie u.a. am Ballhaus Ost (‚Im Herz der Arbeit‘, Regie Sebastian Mauksch) arbeitete und Theatertherapie studiert.

  • Thomas Myrmel

    studierte Komposition am Columbia College (USA), Conservatoire de Rennes (Fr) und dem Conservatorium van Amsterdam (NL) bei Wim Henderickx und Jorrit Tamminga, wo er mit der Kammeroper LE VOISIN abschloss. Neben seinen eignen Arbeiten, die weltweit aufgeführt worden sind, hat Myrmel mit den bildenden Künstlern Keren Cytter und Zhana Ivanova, den Choreographen Valentina Campora und Inari Salmivaara und dem Theaterkollektiv GLUE kollaboriert und für Ensembles wie The Rose ensemble und The Expected Folio Ensemble gearbeitet. Lebt und arbeitet in Amsterdam.

  • Joachim Robbrecht

    Der flämische Autor, Regisseur und Schauspieler arbeitet an zahlreichen Produktionshäusern in den Niederlanden u.a. mit Kollektiven wie Warme Winkel, Wunderbaum, Toneelgroup Amsterdam. In seinen Arbeiten thematisiert er immer wieder die Sicht auf die Niederlande aus der Perspektive des Fremden. Nach „Der (kommende) Aufstand nach Friedrich Schiller“ in 2012 nun zweite Zusammenarbeit mit andcompany&Co.

  • Claudia Splitt

    Schauspielerin und Sängerin. Studierte Angewandte Theaterwisssenschaft in Gießen und gründete 1994 die Band MadonnaHipHopMassaker. Neben ihrer Arbeit als Sängerin wirkte sie in zahlreichen Theater-Projekten mit. In Berlin arbeitete sie neben Jörg Laue/Lose Combo u.a. mit Tim Staffel ("Hausarrest“), René Pollesch ("Heidi Hoh", "Insourcing des Zuhause – Menschen in Scheisshotels", „Telefavela“) und John Jesurun („Red House“). 2006 realisierte sie die Solo-Performance „Feedback“, eine Produktion für den Prater der Volksbühne am Rosa-Luxemburg Platz Berlin. 2013 spielte sie  die Rolle der Portia in „Der Kaufmann von Venedig“ (Regie: Claudia Meyer), Deutsches Nationaltheater Weimar, im Februar 2014 wirkte sie in „Dissolved“, einem Performance-Projekt von Florian Feigl & Christopher Hewitt in Zusammenarbeit mit Station House Opera London für die Sophiensäle Berlin mit.  (weitere Infos: www.loopmoss.de)

  • Jan-Sebastian Suba

    Sebastian Suba, genannt Schubi: ein slowakischer Schlawiner, Spross einer neureichen Neuköllner Bestattungsdynastie, spielt sich selbst alias Crazy Horst in West in Peace oder der letzte Sommer der Indianer und war Game Show Master in SHOWTIME: trial & terror.

  • Komi Mizrajim Togbonou

    Komi wurde 1972 in Remscheid geboren. Als Schauspieler arbeitet der in Berlin lebende Künstler für Bühne, Film und Fernsehen. So war er in verschiedenen Tatorten zu sehen sowie in den Kurzfilmen Ein Teller Suppe (Regie Fred R. Willitzkat) und Elf Onkel (Regie Herbert Fritsch). 2008 spielte er in Christoph Schlingensiefs Eine Kirche der Angst vor dem Fremden in mir. Außerdem leitete er die interkulturelle TheaterSpielWerkstatt am Theater Oberhausen. Komi Togbonou ist Mitglied der Künstlergemeinschaft Marsnetz. Als Musiker arbeitet er unter anderem für Nina Hagen, Die Fantastischen Vier und Thomas D. Er selbst singt in der Soul Boogaloo Band »El Cartel« und der Rockformation »Silberrücken«. Als Gast war Komi Togbonou bereits an Häusern wie dem Theater Bremen, dem Theater Oberhausen,  dem Hans-Otto-Theater in Potsdam und zur Zeit am Theater Heidelberg zu sehen („Einer flog über das Kuckucksnest“).

  • Vincent van der Valk

    Vincent Kári van der Valk (geboren 1985 in Amsterdam) studierte Schauspiel an der Toneelacademie Maastricht. Er arbeitet u.a. am NTGent, mit de Toneelschuur und Toneelgroep Oostpool. Vincent ist zudem Autor und hat bereits drei Stücke und eine Solo Performance geschrieben. ANGIE O. ist nach ‚Kriegserklärung‘ (2014) und ‚Der (kommende) Aufstand nach Friedrich Schiller‘ (2012) seine dritte Zusammenarbeit mit andcompany&Co.

  • Reinier van Houdt

    Studierte Klavier in Budapest und Den Haag. Er arbeitete u.a. mit den Komponisten John Cage, Alvin Lucier, Luc Ferrari und David Tibet zusammen sowie den Tanzkompanien Leine & Roebaba, Scapino und den Theatercompagnien Hotel Modern, Cryptic, Veenfabriek, Reisopera und seit 2010 mit andcompany&Co. Er leitet das Ensemble MAE, spielt in Current93 und gründete seine eigene Musiktheaterkompanie ZOOGDIER. Lebt und arbeitet in Rotterdam.

  • Serjoscha Wiemer

    Medienwissenschaftler und Audionaut, war auch am Graduiertenkolleg Zeiterfahrung und ästhetische Wahrnehmung an der Goethe-Universität in Frankfurt/M. Er forscht zu Computerspielen, Maschinismus und Strategie, lehrt und arbeitet zwischen Frankfurt/Main und Braunschweig. Serjoscha spielte in den Stücken for urbanites – nach den großen Städten und TIME REPUBLIC und den lecture performances The Wherehouse und cosmic communauts und ist ein regelmäßiger Berater von andcompany&Co. in Audio-Sachen.
    www.serjoscha.net
     

  • Tilman Zens

    Filmemacher, Autor und audiovisueller Kreativer. Aufgewachsen in Frankfurt am Main. Studium an der Filmakademie Baden Württemberg in Ludwigsburg. Sein Langfilmdebüt ’such mich nicht‘ wurde weltweit auf Festivals gezeigt (unter anderem Berlin, Shanghai, Cairo, Montreal, Sevilla). Der Film wurde außerdem in vielen Ländern wie USA, Japan, Kanada, Brasilien, Israel und Frankreich vermarktet.
    Co-performte in Andcompany’s ‚for urbanites‘. Hat zahlreiche Kurzfilme, visuelle Experimente, Werbespots, Musikvideos und Imagefilme gedreht, sowie das spanische Fernseh – Format ‚La Caja‘ mitentwickelt, für das er das wohl ungewöhnlichste Fernsehstudio Spaniens erfand.
    Zusammen mit Bodo Traber hat er in letzter Zeit zwei Hörspiele für den Sender WDR 1live geschrieben und im vergangenen Jahr den Kurd-Lasswitz-Award in der Kategorie ‚bestes deutschsprachiges Science-Fiction Hörspiel‘ für ‚Die Flüsterer‘ erhalten.
    Immer seiner Leidenschaft für die Genres Thriller, Science Fiction und Horror treu bleibend, bereitet er verschiedene internationale Spielfilmprojekte vor.
    Hat in Cleveland, Ohio und Santiago de Chile gelebt und lebt, arbeitet und schafft derzeit auf deutsch, englisch und spanisch in Madrid, Berlin und überall sonst.
    www.suchmichnicht.de, www.tilmanzens.de