Ein Gerücht geht um:
„Berlin wird untergehen!
Was wird geschehen?
Die Erde wird voraussichtlich, die Erde wird voraussichtlich, die Erde wird voraussichtlich untergehn.
Untergehn?
Untergehn!
Wo bleibt die Ordnungspolizei?
Geht unter.“ (Kurt Schwitters)

Den ganzen Sommer hat es geregnet, also haben sich Berliner Kinder ein Schiff gebaut, bei dem selbst Jack Sparrow vor Neid erblassen würde: die verrückte ARCHE B. Sie ist weder ein Kreuzfahrtschiff für Erwachsene (ARCHE A), noch ein Frachtschiff für Gebrauchsgegenstände (ARCHE C), sondern ein Kaperschiff für Kinder und Ungebrauchsgegenstände aller Art auf der Suche nach dem Land der Tiere, Helden, Geister und der Spielzeuge, in dem es keine Erwachsenen gibt: dem Piradies. An Bord sind wilde Tiere und sogar der Tod, denn wenn sogar der Tod mit an Bord ist, dann muss man logischerweise keine Angst mehr vor ihm haben. Auf der Flucht vor Krisen, Kriegen, Krankheiten und Hausaufgaben wollen die Filibuster mindestens eine Prinzessin retten oder am besten gleich die halbe oder dreiviertel Welt, Zauberdiamanten finden, sich den ganzen Tag mit Schokolade voll stopfen und nur das tun, wozu sie Lust dazu haben. Denn: „Lust zu was ist eine gute Sache!“ wie schon Bert Old Brecht wusste. Also wird immer alles ausführlich besprochen, beratschlagt und beschlossen im Piratament und lieber Tee getrunken und der Sturm abgewartet, in dem alle Städte und Schiffe (A und C) bis auf ihres (B) untergehen: „Wir wollen uns in ihm einquartieren und die Beine gegen die Planken spreizen und sehen, wie wir das Schiff vorwärts bringen. Vielleicht saufen wir das Wasser auf, das durchs Leck quillt, vielleicht hängen wir unsere letzten Hemden an den Mast als Segel und blasen dagegen, das ist der Wind, und furzen dagegen, das ist der Sturm. Und fahren singend hinunter, dass das Schiff einen Inhalt hat, wenn es auf den Grund kommt.“ (Bertolt Brecht) Und wenn dann alle gestorben sind, entdecken sie, dass sie 1000 Leben haben, und dass die Welt, die untergegangen ist, gar nicht ihre war – denn die liegt vor ihnen im Sonnenlicht: Volle Fahrt voraus!