Sounds like war: Kriegserklärung
Vor hundert Jahren begann der Erste Weltkrieg noch mit der alten Dramaturgie: am Beginn feindseliger Handlungen steht die Kriegserklärung. Seither sind es immer weniger souveräne Staaten, die Kriege führen; vielmehr begann eine Periode internationaler Bürgerkriege, die nicht wirklich 1918/19, eigentlich aber auch nicht 1945, und möglicherweise nicht einmal mit dem Ende des Kalten Krieges aufhörte. Denn: wie endet man einen Krieg, den keiner erklärt hat?
andcompany&Co. besteht aus Sprachspielern, Sinn-Samplern und Bilder-Bastlern. In ihrem Lecture-Concert, das sie speziell für Theaterformen und das LIFT Festival in London entwickeln, fangen sie mit der Doppeldeutigkeit des deutschen Wortes Kriegserklärung an und suchen nach Verbindungen zwischen Performance Art und der Kunst des Krieges. Es entsteht ein Schlachtlärm, der vielen Stimmen Raum gibt; als Alternative vielleicht zum sogenannten ‚Konzert der Europäischen Großmächte’.