MAUSOLEUM BUFFO

MAUSOLEUM BUFFO

„…back in U.S., back in the U.S., back in the U.S.S.R…” sangen einst die Beatles und so bewegen sich die Temponauten von andcompany&Co. auf Lenins Spuren durch die Zeit: Ein Schritt voran, zwei Schritte zurück in eine vergangene Zukunft. Der „Clinch von Revolution und Konterrevolution“ (Heiner Müller) wird zur innigen Umarmung zweier Superhelden: Lenin & Lennon. Das Märchen von der eingefrorenen Revolution (Lenins hundertjähriger Schlaf) spielt sich auf der andern Seite des Spiegels ab, als sich im Westen der Personenkult in Pop-Kultur verwandelte. Es spukt im Mausoleum, am laufenden Band spuckt es Geister aus, die niemand gerufen hat: MAUSOLEUM BUFFO handelt von einer Politik der Trauer und dem Totenkult, der mit Lenins Beerdigung begann und mit Stalins Grablegung nicht endete. MAUSOLEUM BUFFO ist eine sich im Kreise drehende Blaskapelle, das Lied der nie ankommenden Roten Armee, ein endloser Reigen toter Revolutionäre. MAUSOLEUM BUFFO erklärt sich schuldig am Kalten Krieg, am Sieg des Westens und am Untergang des Amilandes. MAUSOLEUM BUFFO deutet auf die Tragödie der Revolution und den Buffo ihres Scheiterns: Wird „Schneewittchen Lenin“ eines Tages erwachen und seinen gläsernen Sarg verlassen oder strawberry fields forever? Wie Lennons Beispiel zeigt ist die Geschichte des 20. Jahrhunderts eine Geschichte des Verrats an einer Hoffnung, die seit dem Oktober 1917 mit der Hoffnung auf ein Ende des weltweiten Kriegszustandes gerichtet war. Nur im Rückblick auf die fatalen Fehler der Geschichte kann eine andre, mögliche Geschichte aufblitzen: Imagine…

MAUSOLEUM BUFFO ist der dritte und letzte Teil einer ‚Trilogie des Wiedersehens mit dem 20. Jahrhundert’, die mit little red (play): ‚herstory‘ im Herbst 2006 begann und ein Jahr später ins All führte in die TIME REPUBLIC. Im Sommer recherchierte andcompany&Co. in Russland, dokumentiert im BUFFO-Blog: http://andcompany.livejournal.com

„Der Abend besticht durch seinen szenischen Einfallsreichtum, er besitzt einen ungeheuren Charme, der sich sowohl aus einem intellektuellen Basteltrieb wie aus einer kindergeburtstagsartigen Lustigkeit speist. Das Publikum war jedenfalls sowohl zufrieden als auch total erschöpft.“ HARTMUT KRUG, Deutschlandfunk

„Mausoleum Buffo nun ist ein Trauertanz um die Opfer des stalinistischen Terrors – und zugleich ein Traumkabinett, in dem Fliegenpilze a cappella singen und Rosa Luxemburgs Pappmaske mit den Augen rollt (…) So führen andcompany&Co. ihr dreiteiliges Lied vom Ende des Kommunismus unglaublich witzig und irrsinnstraurig zugleich zu Ende“ ESTHER BOLDT, TAZ

„Die Performer haben vor allem eine politische Botschaft: „Es ist nicht wichtig, wer zuerst da war, sondern wer dran bleibt“, uberlegt Erzähler Alex – wiegt den „realen“ Sozialismus gegen den „wahren“ ab. „Mausoleum Buffo“ legt damit ein Stuck Utopie frei, das Stalin und kalter Krieg verschtüttet haben“
DENNIS VOLLMER, WAZ

„Wladimir Majakowski, dessen Revolutionsspektakel „Mysterium Buffo” dieser Abend nicht nur seinen Titel verdankt, hatte 1920 seinen Premierengästen zugerufen: „All ihr künftigen Inszenierer des, Mysterium Buffo‘, macht den Inhalt zeitgemäß, heutig, minutengerecht!“ Die Antwort, die andcompany&Co geben, ist „heutig“: postdramatisch, gegen­wärtig, zitatfest- und verliebt, leichtfüßig zwi­schen Zeiten, Orten und Personal springend“ LENA SCHNEIDER, TdZ

„Ein hochanspruchsvolles Stück, gespickt mit einem Potpourri an Zitaten von Brecht über die Beatles bis Marx, das schier unfassbare Kräfte entfaltet. Gebannt verfolgen die Zuschauer das 90-minütige Spektakel auf der Bühne, ein ebenso tosendes wie feinsinniges Fest der Kreativität“
FRIEDEMANN BIEBER, Westfälische Nachrichten

 

Vergangene Termine

Kanagawa Arts Theater / KAAT
27.02.11 / 18:00
26.02.11 / 15:00
Pazz Festival 2010
28.04.10 / 19:00
27.04.10 / 21:30
creative forum Festival 2010
09.02.10 / 20:00
Studiobühne
01.12.09 / 20:00
FFT Juta
29.11.09 / 18:00
Ringlokschuppen Ruhr
27.11.09 / 16:30
crash.boom.bau. Festival / Theaterhaus Jena
03.05.09 / 20:00
02.05.09 / 20:00
Cracow Theatrical Reminiscences Festival
20.04.09 / 20:00
FFT Juta
07.03.09 / 20:00
06.03.09 / 20:00
05.03.09 / 20:00
Ringlokschuppen Ruhr
28.02.09 / 20:00
27.02.09 / 20:00
Theater im Pumpenhaus
14.02.09 / 20:00
13.02.09 / 20:00
Theater Frascati
21.01.09 / 20:00
20.01.09 / 20:00
HAU Hebbel am Ufer (HAU2)
11.01.09 / 20:00
10.01.09 / 20:00
09.01.09 / 20:00
07.01.09 / 20:00
06.01.09 / 20:00
Mausoleum Buffo

Mitwirkende

von und mit: Alexander Karschnia, Vettka Kirillova, Thomas Myrmel, Nicola Nord, Sascha Sulimma&Co.
Bühne und Masken-Design: Hila Flashkes&Co.
Bühne und Masken-Realisation: Henri Unsenos, Jörg Fischer &Co.
Licht: Gregor Knüppel&Co.
Ausstattung: Christine Bentele&Co.
Technische Leitung: Marc Zeuske
Produktionsleitung: Anne Schulz.
Produktionsassistenz: Anne Pöhlmann

eine Produktion von andcompany&Co. in Koproduktion mit dem Hebbel am Ufer Berlin, FFT Düsseldorf, Frascati Producties Amsterdam, Pumpenhaus Münster, bauhaus lab 2009 mit Unterstützung des Programms „Kultur“ der Europäischen Union.

Gefördert durch: Hauptstadtkulturfonds